Bund schafft Förderung von Biosprit aus Palmöl ab
Palmöl ist ein Allround-Rohstoff und steckt fast allen Produkten des täglichen Bedarfs – darunter auch in Biosprit. Das soll sich ab 2023 jedoch ändern.
Laut der Naturschutzorganisation WWF enthält etwa jedes zweite Supermarkt-Produkt Palmöl. Darunter Cremes, Waschmittel, Lippenstifte, Nuss-Nougat-Aufstriche – aber auch Biosprit von der Tankstelle. Der Anbau der viel genutzten Pflanze erstreckt sich rund um den Äquator. In Indonesien und Malaysia etwa führt die starke Nachfrage nach Palmöl zum Roden großer Flächen des Regenwaldes. Heute erstreckt sich der Anbau weltweit auf einer Fläche von 19 Millionen Hektar und bedroht die Lebensräume vieler Tierarten, wie etwa dem des Orang-Utans.
Für den Verkehrssektor schafft die Bundesregierung nun ab 2023 die Förderung für Biokraftstoffe aus Palmöl ab. Bislang konnten sich Mineralölfirmen die Beimischung von Palmöl zu anderen Kraftstoffen auf die sogenannte Treibhausgasminderungs-Quote anrechnen lassen. Diese Quote verpflichtet Energiekonzerne, die Emissionen ihrer Kraftstoffe um einen bestimmten Prozentsatz zu senken. Sie soll von derzeit sechs Prozent auf 25 Prozent im Jahr 2030 steigen und so den Ausstoß von Treibhausgasen im Verkehr senken. Palmöl dürfen die Unternehmen ab 2023 nicht mehr zum Erfüllen der Quote nutzen.
Gefördert werden nur noch Biokraftstoffe aus Abfall- und Reststoffen wie etwa Gülle oder Stroh. „Klimafreundliche Kraftstoffe leisten einen wichtigen Beitrag für mehr Klimaschutz im Verkehr. Doch was gut fürs Klima ist, darf nicht der Umwelt schaden“, sagte Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD). Für Biosprit Wälder zu roden oder Moore trockenzulegen, sei „nicht hinnehmbar“.
Das Palmöl zählt zu den Biokraftstoffen aus Nahrungs- und Futtermitteln und besitzt mit 20 Prozent derzeit den höchsten Anteil. Diesen Marktanteil sollten künftig solche Biokraftstoffe übernehmen, die das Klima schützten, ohne zugleich die Natur zu zerstören, sagte Schulze.
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