Audi A6 e-tron als Sportback und Kombi Avant
Endlich ein Business-Kombi als Elektroauto: Audi zeigt den A6 e-tron Avant. Die Studie gibt einen recht konkreten Ausblick. Preis, Daten, Bilder, Marktstart.
Eine große Überraschung ist er nicht mehr, der Audi A6 e-tron Avant. Bereits 2021 zeigte Audi in Shanghai die Sportback-Variante seiner künftigen, elektrischen oberen Mittelklasse. Nun folgt mit dem Avant die Kombi-Version. Aber: Es handelt sich noch nicht um die Serienversion. Das Audi A6 Avant e-tron concept ist – wie der Name sagt – eine Studie. Das Serienauto erwarten wir erst 2024.
Die Basis des A6 e-tron wird die von Audi in Kooperation entwickelte, sogenannte PPE-Plattform. Die Abkürzung steht für „Premium Platform Electric“. Während der bisherige Audi e-tron noch auf einem Verbrenner-Chassis basiert, ist diese Plattform nur noch auf Elektroautos ausgelegt. Das legt nahe: Auch wenn Audis elektrischer Business-Kombi A6 e-tron heißen wird, soll er den Verbrenner-A6 nicht ersetzen. Solange dieser angeboten wird, existieren beide Modelle nebeneinander. Und zwar auf unterschiedlicher technischer Basis.
A6 e-tron: Flach wie ein A6
Eine zentrale Eigenschaft des PPE-Baukastens ist laut Audi eine Geometrie, die mit besonders flachen Akkupacks eine flachere Karosserie ermöglicht. Der A6 e-tron Avant misst in der Höhe nur 1,44 Meter, bei 4,96 Metern Länge und 1,96 Metern Breite. 2,95 Meter Radstand schaffen Platz für Akkus und die Beine der Passagiere im Fond. Die Abmessungen entsprechen ungefähr denen des aktuellen Audi A6 C8. Zum Kofferraum-Volumen des A6 Avant e-tron macht Audi noch keine Angaben. Es soll ebenfalls auf dem Niveau des A6 C8 liegen, der 565 Liter Gepäck aufnimmt.
An der Front greift Audi Elemente des RS e-tron GT auf: Schmale Scheinwerfer, geschlossener Singleframe-Grill. Das illuminierte Markenzeichen wird wohl keinen Eingang in die Serie finden. Vorgesehen ist dagegen ein Frunk, also ein zusätzlicher Laderaum unter der Motorhaube. Bei der Lichttechnik kündigt Audi High-tech an: Vorn leuchtet Matrix-LED-Licht, am Heck OLED-Rückleuchten. Beide Lichtelemente lassen individuelle Lichtsignaturen und Begrüßungszeremonien zu, die laut Audi künftig auch dreidimensionale Inszenierungen erlauben.
Am Kombi-Heck gibt es natürlich keine Endrohre – aber die Gestaltung des ausladenden Diffusors deutet sie trotzdem an. Das dürfte A6-Fans gefallen. Doch es ist durchaus möglich, dass dieses Design den S- oder RS-Modellen vorbehalten bleibt.
Audi A6 e-tron Avant: Motor, Akku, Reichweite
Die Hersteller haben es längst verstanden: Es besteht wenig Sinn darin, immer größere Akkus in die Autos hineinzuplanen, um mehr Reichweite zu gewinnen. Das macht die Autos teurer und schwerer als nötig – und weniger nachhaltig als wünschenswert. Reichweite lässt sich auch über die Effizienz steigern. Die steigt bei einem Dienstwagen-Kombi, der viel auf der Autobahn gefahren wird, vor allem über die Aerodynamik: Der Audi A6 e-tron Avant weist einen cw-Wert von 0,24 auf, beim Sportback beträgt der Wert 0,22. Das war 2019 bei der Mercedes A-Klasse noch Weltrekord.
Zur Technik im Audi A6 e-tron sind ebenfalls einige Dinge bekannt: In der Allradvariante, die natürlich quattro heißen wird, arbeiten zwei Permanentmagnetmotoren mit zusammen 350 kW (476 PS) Leistung. Das Drehmoment beträgt 800 Newtonmeter. Die Batterie fasst 100 kWh brutto. Daneben wird es auch schwächere Versionen geben, die nur mit Heckantrieb fahren – eine kleine Abkehr von der Audi-Tradition des Frontantriebs. In den effizientesten Versionen peilt Audi eine WLTP-Reichweite von rund 700 Kilometern an.
Bei einem A6 geht es jedoch nicht nur um Effizienz, sondern auch um Power. Von null auf 100 km/h fahren die dynamischen Versionen des A6 e-tron in weniger als vier Sekunden, effizient ausgelegte Varianten dagegen binnen sieben Sekunden, sagt Audi. Und es geht um Langstreckenperformance: Wie schon im RS e-tron GT, setzt der Hersteller auf ein 800-Volt-Ladesystem, das im Peak mit bis zu 270 kW Ladeleistung an HPC-Chargern laden kann. Audi kündigt an, dass der A6 e-tron Avant 300 Kilometer Reichweite in 10 Minuten nachladen kann. In weniger als 25 Minuten soll die 100-kWh-Batterie von fünf auf 80 Prozent gefüllt sein.
Audi A6 e-tron Avant: Preis, Marktstart
Bis zum Serienstart der ersten PPE-Modelle vergeht noch etwas Zeit: Audi will 2023 erst einmal den Q6 e-tron vorstellen, der A6 e-tron folgt erst 2024. Einiges an der Studie Audi A6 Avant e-tron concept kann sich bis dahin noch ändern. Bleibt es beim rein digitalen Außenspiegel, der im aktuellen Audi e-tron nicht nur Fans hat? Vermutlich nicht ohne herkömmliche Alternative. Bleibt es bei einem Ladeport auf jeder Fahrzeugflanke? Vielleicht. Sicher ist: Bei der Assistenztechnik wird der A6 e-tron neuesten Stand bietetn und beispielsweise per Car-to-X-Technologie mit seiner Umgebung und anderen Fahrzeugen, mindestens des VW-Konzerns, kommunizieren.
Einen Preis nennt Audi rund zwei Jahre vor Marktstart noch nicht. Schätzungsweise wird der Audi A6 e-tron Avant eher bei 90.000 als bei 100.000 Euro starten – um einen Abstand zum RS e-tron GT zu wahren. Günstigere Alternativen werden folgen: Auf gleicher Plattform will Audi auch einen A4 e-tron Avant auflegen.
Technische Daten – Audi A6 e-tron Avant
Modell | Audi A6 e-tron Avant (vorläufige Werte) |
Motor/Antrieb | Elektromotor/ Hinter- und Vorderachse |
Leistung | 350 kW (476 PS) |
Reichweite | ca. 700 km (WLTP) |
Akkukapazität | 100 kWh (brutto) |
0-100 km/h | ca. 4 s |
Verbrauch | n.n. |
Geschwindigkeit | n.n. |
Drehmoment | 800 Nm |
Ladeleistung | bis 270 kW (DC) |
Weiterführende Artikel
Audi Charging Hub: Ausbau an weiteren Standorten
- E-Mobilität, Technik & Co.
Der RS E-Tron GT ist der beste RS-Audi
- Test
So fährt der Audi Q4 E-Tron (2021)
- Test