ADAC Kindersitz-Test 2022: Vier fallen durch
Bei Kindersitzen geht es um die Sicherheit. Der ADAC Kindersitz-Test 2022 zeigt: Vor allem im Preisbereich bis 200 Euro gibt es nicht nur gute Kindersitze.
Kinder gehören im Auto bis zum 12. Geburtstag oder bis zu einer Körpergröße von 150 Zentimetern in einen Kindersitz. Das regelt die Straßenverkehrsordnung (StVO). Dem Gesetzgeber ist es dabei egal, ob es sich um einen Kindersitz mit Isofix-Befestigung oder Gurtbefestigung handelt. Kindersitze ohne Isofix sind nicht per se unsicherer. Allerdings: Die „freihändige“ Befestigungsmethode bietet mehr Spielraum für Fehler. Isofix-Sitze lassen sich leichter sicher montieren und bieten eine stabile Verbindung mit der Karosserie. Im Schnitt sind sie etwas teurer.
Bei der Sicherheit der Kinder sollten Eltern nicht sparen, trotzdem muss es nicht immer das teuerste Modell sein. Welche Kindersitze empfehlenswert sind, ermittelt der ADAC regelmäßig in Kindersitz-Tests. Der Club untersucht sowohl die Schutzwirkung in verschiedenen Unfallszenarien als auch eine mögliche Belastung mit Schadstoffen. Der Kindersitz-Test 2022 zeigt dabei: Die meisten getesteten Kindersitze bieten einen guten Schutz. Von 30 Modellen erhalten 19 die Note „gut“, sechs Sitze bewertet der ADAC mit „befriedigend“. Nur ein Sitz erhält ein „sehr gut“: Der Cybex Anoris T i-Size (zugelassen von einem bis sechs Jahren) überzeugt die Testenden mit sehr guten Resultaten im Front- und Seitenaufprall und ist außerdem leicht zu bedienen. Mit 700 Euro ist er jedoch einer der teuersten Kindersitze im Test.
Die Testergebnisse zeigen: Wer 300 oder mehr Euro für einen Kindersitz ausgibt, bekommt dafür in der Regel einen guten Sitz. Im Preisbereich unter 200 Euro überzeugen dagegen deutlich weniger Modelle. Hier lohnt es sich, genau hinzuschauen.
Diese Kindersitze fallen im Test durch
Vier Kindersitze erhalten ein „mangelhaft“, der Autoclub rät von diesen Sitzen ab. Die Modelle „Lionelo Antoon RWF“ und „Walser Kids Experts Noemi“ fallen bei der Schadstoffbelastung auf: Sie sind mit einem Flammenschutz beschichtet, der im Verdacht steht, Krebs zu erregen. Dies findet sich auch beim „Urban Kanga Uptown Model TV107“, der zudem bei einem Seitenaufprall nicht genügend Schutz bietet. Der „Kinderkraft Comfort Up“ erfordert bei größeren Kindern das Entfernen der Rückenstütze. Dann bietet er bei einem Seitenaufprall ebenfalls nicht mehr ausreichend Schutz.
Den richtigen Kindersitz finden
Vor allem bei Isofix-Kindersitzen ist es wichtig, dass der Sitz mit dem jeweiligen Automodell kompatibel ist. Denn nicht jeder Sitz passt in jede Halterung. Die Sitzhersteller machen hierzu entsprechende Angaben. Idealerweise testen Eltern außerdem vor dem Kauf, wie gut sie mit der Handhabung zurechtkommen und wie wohl sich das Kind in dem Sitz führt. Am besten fährt man also zum Kauf eines Kindersitzes mit dem eigenen Auto und dem Kind in ein Geschäft und probiert die in Frage kommenden Modelle aus empfiehlt der ADAC. Dabei sollten Eltern darauf achten, dass sich der Kindersitz fest und standsicher montieren lässt, die Gurte geradlinig verlaufen und keine Falten werfen. Bei Babyschalen ist zudem wichtig, dass der Gurt lang genug ist, so dass sich die Schale sicher montieren lässt.
Die besten Kindersitze bis 200 Euro (Auswahl)
Modell | Größe | Isofix | Preis | Note |
Graco Snugessentials + Isofamily i-Size | 40-75 cm | ja | 180 Euro | gut |
Cybex Aton B2 i-Size | 45-87 cm | nein | 160 Euro | gut |
Joie Spin 360 | bis 18 kg | ja | 180 Euro | befriedigend |
Britax Römer Kidfix M i-Size | 100-150 cm | ja | 180 Euro | gut |
Peg Perego Primo Viaggio SLK | 40-87 cm | nein | 200 Euro | gut |
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