Diese Fahrradhelme für Kinder schützen am besten

Stiftung Warentest und ADAC haben Fahrradhelme für Kinder untersucht. Unterschiede gibt es bei Sicherheit und Schadstoffen. Zu den Testsiegern gehört ein Helm vom Discounter.

Junge zieht einen Fahrradhelm auf
Fahrradhelme für Kinder gibt es wie Sand am Meer. Doch welches Modell erfüllt alle wichtigen Erwartungen? Die Stiftung Warentest und der ADAC testen [Bildquelle: Sebastian Kahnert/Picture-Alliance]

Schon für wenig Geld können Fahrradhelme Kinder schützen. Das zeigt ein Gemeinschaftstest von ADAC und der Stiftung Warentest (Ausgabe 4/2022). Dabei wurden insgesamt 18 Kinderhelme in der Preisklasse von von 12 bis 100 Euro in den Kategorien Unfallschutz, Handhabung, Hitzebeständigkeit und Schadstoffe untersucht. Das Ergebnis: Fünfmal „gut“, elfmal „befriedigend“ sowie je einmal „ausreichend“ und „mangelhaft“.

Gute Helme müssen nicht teuer sein

Unter die fünf mit „gut“ bewerteten Helmen hat es ein Modell des Discounters Lidl für 12 Euro geschafft. Die anderen guten Helme liegen mehrheitlich im mittleren Preissegment von etwa 50 Euro.

Mit „befriedigend“ haben elf Modelle zwischen 25 und 100 Euro abgeschnitten. Das zweitbilligste Modell für 20 Euro hat dagegen mit „ausreichend“ nur den vorletzten Platz der Untersuchung belegt.

Ein Helm für 45 Euro fiel mit „mangelhaft“ durch. Grund dafür waren sehr hohe Mengen eines gesundheitsgefährdenden Weichmachers im Kinnpolster. Der Hersteller hat inzwischen einen Rückruf angekündigt. Polster vorhandener Helme sollten abgemacht und können bei der Firma kostenlos ausgetauscht werden.

Testsieger und „gut“ ist der Abus Youn-I 2.0 (Note 2,2) für 50 Euro. Ebenfalls mit „gut“ wurden bewertet:

  • Alpina Pico Flash (2,4) für 50 Euro
  • Casco Mini 2 (2,4) für 55 Euro
  • Lidl Crivit Kinder Fahrradhelm (2,4) für 12 Euro
  • Bell Sidetrack II Mips (2,5) für 75 Euro.

Optimaler Schutz nur bei optimalen Sitz

Wichtig: Optimalen Schutz bieten Helme bei Kindern wie bei Erwachsenen nur, wenn sie richtig sitzen. Dafür sollte der Helm waagerecht auf dem Kopf sitzen, und zwar rund zwei erwachsene Finger breit über den Augenbrauen. Er darf weder nach hinten in den Nacken oder nach vorn in die Stirn rutschen können. Wenn man den Kopfring spannt, sollte der Kopf nur die gepolsterten Teile der Helmschale berühren.

Die Gurtbänder sollten nach dem Verschließen fingerbreit unter den Ohren zusammentreffen und dort ein Dreieck formen. Wenn man zwei Finger zwischen Hals und Band stecken kann, ist auch der Kinnriemen optimal eingestellt.

Fahrradunfall Kind
Nur wenn der Helm vorschriftsmäßig sitzt, kann der optimale Schutz im Falle eines Unfalls gewährleistet werden [Bildquelle: Bildagentur-online/McPhoto/Picture-Alliance]

Mit Mips und ohne - keine einheitlichen Ergebnisse

Einige Helme wollen durch das sogenannte Multi-directional impact protection system (Mips) mehr Sicherheit bieten. Hier ist an der Innenseite des Helms eine Schale aus Kunststoff abgebracht, die sich unabhängig von der Schale bewegen kann. So sollen Rotationskräfte abgefangen werden, die während eines Aufpralls aufs Gehirn wirken.

„Unsere Prüfungen zeigen, dass Mips keine Voraussetzung für einen sicheren Helm sind“, schreiben die Macher der Untersuchung. So schützten einige Modelle ohne Mips gut vor Kopfverletzungen – einige Modelle mit Mips dagegen nur befriedigend.

Fahrradhelme für Kinder im Test: Übersicht. Bildquelle: ADAC

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