Börsengang: Frisches Geld für Sono Motors
Das Münchener Solarauto-Startup Sono Motors hat die ersten Tage am amerikanischen Nasdaq gut überstanden. Damit ist die Zukunft des Unternehmens vorerst sicher.
Die Geschichte von Sono Motors war bisher ein einziges „Bald geht es los“. Nun hat das münchener Start-up nach mehreren Crowdfunding-Aktionen mit einem Börsengang am US-amerikanischen NASDAQ rund 135 Millionen US-Dollar eingenommen. Damit ist der Fortbestand des Autobauers gesichert. Auf den Markt kamen die 10 Millionen Stammaktien für 15 Dollar pro Stück, Zwischenzeitlich lag der Wert in der Folge sogar bei mehr als 40 US-Dollar, am Freitagabend notierte der Nasdaq noch knapp 26 US-Dollar.
Das Besondere am Elektroauto Sono Sion: Seine direkt in die Karosserie integrierten Solarzellen, die in der Serienversion kaum noch sichtbar sein sollen. Damit soll das Auto einen Großteil seines Strombedarfs decken können: Realistisch seien pro Tag 5,5 kWh selbst erzeugter Solarstrom, so Sono Motors. Das genügt dem Auto über das ganze Jahr gerechnet für rund 112 Kilometer in der Woche, im Sommer auch für 245 Kilometer. Zudem kann das Auto den Strom auch in ein heimisches Energienetz einspeisen (bidirektionales Laden).
Produktionsstart 2023?
Produzieren soll den Sono Sion nach jetzigem Stand das ehemalige Saab-Werk Trollhättan, das dem chinesischen Konzern Evergrande gehört. Der befindet sich derzeit selbst in finanziellen Schwierigkeiten – ein Risikofaktor für Sion wie für die neuen Investoren. „Wir haben uns für einen Börsengang in den USA entschieden, weil Investoren in den USA stark an Technologieunternehmen interessiert sind“, sagte Gründer Laurin Hahn der dpa.
Risikobereitschaft besteht dort durchaus: Tesla konnte sich in langen, verlustreichen Jahren stets auf seine Investoren verlassen und ist heute der größte Elektroauto-Bauer der Welt. Da hat Sono noch einen Weg vor sich. Wenn der Sion tatsächlich 2023 starten kann, ist der wichtigste Meilenstein geschafft.
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