Frankreich: Bürgerbahn stellt stillegelegte Zugverbindungen wieder her

Die französische Staatsbahn verlor Ende 2020 ihr Monopol. Nun startet eine Bürgerbahn mit eigenen Zügen und will vernachlässigte Regionen wieder miteinander verbinden.

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Zu sehen ist ein fahrender Zug
Die organisierte Bürgerbahn Railcoop will vernachlässigte Regionen mit eigenen Zügen wieder miteinander verbinden [Bildquelle: Adobe Stock]

Ist eine Bahnverbindung ineffizient, weil wenig genutzt, wird sie bisher oft eingestellt. So tut es auch die französische Staatsbahn SNCF. Diesem Mechanismus, der die Bahn weiter ins Abseits stellt, ist unter anderem 2014 die Querverbindung zwischen Lyon und Bordeaux zum Opfer gefallen. Nun geht eine als Kooperative organisierte Bürgerbahn namens Railcoop in Frankreich an den Start, Sie will von der Staatsbahn vernachlässigte Regionen mit eigenen Zügen verbinden. Ab Juni nächsten Jahres sollen zunächst Lyon und Bordeaux wieder direkt per Zug verbunden werden. Weitere Verbindungen von Thionville nach Lyon und von Rennes nach Toulouse sind bereits in Planung.

Railcoop ist eine gemeinnützige Genossenschaft mit 8278 Mitgliedern, darunter Gebietskörperschaften, Kommunen sowie Finanz- und Technikpartner. Das Ziel ist, ohne öffentliche Subventionen neben Personenzügen auch Güterzüge fahren zu lassen. Dass der Zusammenschluss sein Vorhaben überhaupt umsetzen kann, geht auf die im Dezember 2020 erfolgte Öffnung des innerfranzösischen Personenzugverkehrs für private Anbieter zurück.

„Mit Railcoop tun sich zum ersten Mal Bürger, Eisenbahner, Firmen und Kommunen zusammen, um der Bahn neues Leben einzuhauchen“, sagte Railcoop-Direktor Nicolas Debaisieux. Dabei gehe es darum, sich dem Rückzug der Bahn aus der Fläche entgegenzustellen. Und das Problem drängt in Frankreich, denn seit Jahren werden dort Schienen stillgelegt und Bahnhöfe geschlossen: 19 Prozent der Personenbahnhöfe fielen in den letzten 10 Jahren weg. Das sind insgesamt 644 Haltestellen. Seit 2015 wurden zudem mehr als 1.000 Kilometer Strecke stillgelegt.

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