Fünf neue Lastenrad-Modelle 2022 – Übersicht
Lastenräder werden immer ausgereifter und komfortabler – und damit beliebter. Hier findest du fünf neue Lastenrad-Modelle für das Jahr 2022.
Laut einer Studie des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) können Lastenräder viele Fahrten mit dem Auto ersetzen. Häufig sind sie im dichten Stadtverkehr zudem schneller am Ziel. Mit immer längeren Zubehörlisten verbessern die Lastenrad-Hersteller laufend Komfort und Sicherheit der Modelle. Ob als Eltern-Taxi, für den Campingurlaub, oder als kommerzielles Liefer-Fahrzeug für die letzte Meile – Lastenräder werden immer beliebter. Hier findest du eine Auswahl neuer Lastenrad-Modelle für 2022.
Hagen Bikes – Mini, Flagship & XL
Anders als es der Name vermuten lässt, stammt Hagen Bikes nicht aus der gleichnamigen Stadt in Nordrhein-Westfalen. In Dänemark gegründet, ist Hagen Bikes erst vor kurzem nach Estland umgezogen. Dort fertigt der Hersteller seine Lastenräder in Handarbeit.
Für den Frühling 2022 bringt Hagen Bikes drei neue Modelle an den Start. Das kurze „Mini“, die Standard-Rahmengröße „Flagship“ und das Modell „XL“ mit extralangem Rahmen. Die Mini-Ausführung verfügt mit seinen kompakten Abmessungen über einen ebenso kompakten Wendekreis. Die Ladefläche beträgt 44,5 × 44,5 Zentimeter. Beim Flagship erweitert sich die Ladefläche auf 68 × 44,5 Zentimeter. Für das Modell bietet Hagen Bikes zudem einen GPS-Tracker als Diebstahlschutz an. Das XL-Modell – wie der Name schon verrät – bietet nochmals mehr Stauraum. Weil das Lastenrad jedoch erst demnächst verfügbar ist, gibt es noch keine Angaben zur Ladefläche.
Alle drei Varianten erlauben ein Gesamtgewicht von 180 Kilogramm und kommen wahlweise mit oder ohne E-Motor. Ist die elektrische Tretunterstützung vorhanden, stammt sie vom S-Mag-E-Motor von Brose. Der findet auch bei vielen E-Mountainbikes Verwendung und leistet 90 Nm Drehmoment. Den Strom speichern Mini, Flagship und XL in einer 630-Wh-Batterie. Damit sind laut Hersteller rund 70 Kilometer Reichweite möglich.
Für alle drei Modelle stehen zwei Antriebs- und Schaltungs-Pakete zur Auswahl. Das erste verfügt über einen Kettenantrieb, eine Kettenschaltung und eine Altus 9-Gang-Kassette von Shimano. In der zweiten Option kommt das Bike mit einem Gates-Carbon-Zahnriemenantrieb und einer Enviolo-Automatic-Heavy-Duty-Nabe. Die zweite Option ist belastbarer und wartungsärmer – dafür teurer. Wer den E-Motor abbestellt und auf reine Muskelkraft setzt, zahlt mindestens 2.450 Euro. Die motorisierten Varianten starten bei 5.340 Euro.
Riese & Müller – Multicharger GT vario 750
Der Multicharger GT vario 750 von Riese und Müller ist die schmalere und wendigere Variante eines Lastenrades. Dazu nutzt der Hersteller einen klassischen Charger-Rahmen als Lastenrad-Basis. Für die Lastenrad-Qualitäten zieht Riese und Müller die Sitz- und Kettenstreben in die Länge. So entsteht ein ausladender Heck-Gepäckträger. 65 Kilogramm darf dieser in Form von zwei Kindern, einem Erwachsenen oder voll gefüllten Packtaschen tragen. Optional steht für die Front ein weiterer Gepäckträger in der Ausstattungsliste. Samt Fahrer*in schleppt der Multicharger GT vario 750 175 Kilogramm. Beim Pedalieren unterstützt der Performance Line CX Motor von Bosch mit 85 Nm Drehmoment. Den Strom zieht sich der E-Motor aus einem 750-Wh-Akku. Zur Serienausstattung zählt außerdem eine Enviolo-380-Nabenschaltung mit Riemenantrieb. 5.850 Euro verlangt Riese und Müller für den Multicharger GT vario 750.
Tern – Quick Haul
Das Modell Quick Haul vom Fahrradhersteller Tern baut ebenfalls sehr kompakt. Auch beim Parken macht sich das Lastenrad klein. Das Bike kann nämlich vertikal auf dem eigenen Gepäckträger geparkt werden. 23 Kilogramm bringt der Quick Haul auf die Waage. Weitere 150 Kilogramm dürfen dazukommen. Die verteilen sich dann auf einen optionalen Frontgepäckträger, den Sattel und den extralangen Heckgepäckträger. Auf dem Frontgepäckträger dürfen 20 Kilogramm und auf dem Heckträger 50 Kilogramm transportiert werden.
Tern bietet für das kompakte Lastenrad verschiedene Transportlösungen an. So gibt es etwa einen Kindersitz samt Regenschutz sowie Körbe, Packtaschen und Transportlösungen für Haustiere. Die besonders lange Sattelstütze erlaubt laut Hersteller Körpergrößen zwischen 1,5 und 1,95 Metern. Die Räder messen 20 Zoll und verzögern mittels Scheibenbremsen. Für den Vortrieb kommen verschiedene Bosch-Motoren und Schaltungen zum Einsatz. Die Preise starten ab 2.999 Euro, auf Rahmen und Gabel gibt der Hersteller 10 Jahre Garantie.
Xtracycle – Estoker
Ebenfalls mit langem Heck kommt der Estoker des US-Herstellers Xtracycle. Ganze 80 Zentimeter Platz stehen auf der Sitzbank am Heck zur Verfügung. Das reicht für einen Erwachsenen oder für zwei Kindersitze, die hintereinander montiert werden. Allerdings lässt sich hier nicht jeder Kindersitz montieren. Eine Liste mit passenden Modellen gibt es hier.
Gepäcktaschen für die Seite und Frontgepäckträger erweitern den Stauraum. Für den Frontgepäckträger gibt es optional die passende Transportbox dazu. Der Estoker selbst wiegt 29 Kilogramm. 180 Kilogramm Systemgewicht sind erlaubt, macht rund 150 Kilogramm möglicher Zuladung. Bei den Pneus greift der Hersteller zu 24-Zoll-Rädern. Laut Xtracycle ist dies beim Estoker der ideale Kompromiss zwischen Seitenstärke, Rollverhalten und niedrigem Schwerpunkt. Beim Treten unterstützt ein Shimano STEPS EP8 E-Bike-Motor mit bis zu 85 Nm Drehmoment. In Kombination mit den großen Reifen bewältigt das Lastenrad damit auch hügeliges Gelände. Den Strom zieht der Motor aus einem 630-Wh-Akku. Je nach Bedingungen fährt der Estoker damit zwischen 50 und 96 Kilometer weit. Xtracycles gibt das Modell für rund 5.900 Euro ab.
Need The Globe – Sunrider
Der Name ist Programm beim E-Cargo-Bike der Firma Need The Globe (NTG). Denn das knapp drei Meter lange Lastenrad der Niederländer setzt nicht nur auf Strom aus der Dose, sondern auch auf Sonnenenergie. Der Sunrider ist ein Lastendreirad und transportiert maximal 150 Kilogramm. Genügend Platz dürfte vorhanden sein, denn hinter dem Fahrenden befindet sich eine Transportbox mit der Grundfläche einer ganzen Europalette (80 x 120 cm). An Seiten und Dach der Box befestigt NTG Solarpaneele. Mit 540 Watt Peak soll die Photovoltaikanlage an sonnigen Tagen den gesamten Strombedarf des Bikes decken. Scheint gerade keine Sonne, stammt der Strom aus dem groß dimensionierten 1,6-kWh-Akku. Damit soll das Lasten-Dreirad bis zu 100 Kilometer weit fahren. Der Hersteller zielt mit dem Sunrider hauptsächlich auf Lieferdienste und Logistikunternehmen ab. Mindestens 14.500 Euro verlangen die Niederländer für das Bike.
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