Kaum noch Autos auf Berlins berühmtester Straße
Der Boulevard Unter den Linden bietet künftig mehr Platz für Fußgänger und Radfahrer als für Autos. Die Berliner Bürger dürfen über das weitere Vorgehen mitbestimmen.
Der Boulevard Unter den Linden in der Mitte Berlins wird in den kommenden Jahren aufwendig umgestaltet. Fußgänger und Radfahrer sowie Linienbusse sollen so mehr Raum, Autos weniger Platz bekommen, wie Umwelt- und Verkehrssenatorin Regine Günther (Grüne) am Montag mitteilte.
Zudem geht es nach ihren Worten darum, vor dem Hintergrund von Klimawandel und Erderwärmung mehr Grün und Schatten sowie mehr entsiegelte Flächen zu schaffen, auf denen Regenwasser versickern kann. Auf diese Weise solle entlang des 1,5 Kilometer langen Boulevards zwischen Brandenburger Tor und Schlossbrücke am Humboldtforum ein lebenswerter und attraktiver Stadtraum entstehen.
Berliner dürfen über weiteres Vorgehen abstimmen
Die Modernisierung des Boulevards findet in mehreren Phasen statt und beginnt im Oktober zunächst mit einer temporären Lösung: Hierfür wird zunächst die Fahrbahndecke saniert und anschließend der Straßenraum neu aufgeteilt, sodass Radfahrende, Busse und der Autoverkehr jeweils eine Fahrspur erhalten. Im Sommer 2022 sollen die Markierungsarbeiten abgeschlossen sein. Danach beginnen die Vorbereitungen für die langfristige Neugestaltung, deren Planung und Umsetzung einige Jahre in Anspruch nehmen werden.
Auf dem Portal mein.berlin.de haben Berliner Bürgerinnen und Bürger bis zum 06. Oktober 2021 Zeit, über das weitere Vorgehen bei der Umgestaltung des Boulevards Unter den Linden abzustimmen.
Dabei geht es unter anderem um:
- den Nutzungszweck des Boulevards
- die Nutzungsfrequenz
- den Umgang mit den Bäumen am Wegesrand
- die Beschaffenheit der Oberfläche (Asphalt, Kopfsteinpflaster etc.)
Der Boulevard Unter den Linden als eine der bekanntesten Straßen Berlins hat seine Wurzeln im 16. Jahrhundert. Im Laufe seiner Geschichte wurde er in unterschiedlicher Weise als Verkehrsweg, als Prachtstraße zum Flanieren oder für Aufmärsche genutzt.
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