Woom versagt bei Kinderfahrrad-Test: Schadstoffe und Bruchgefahr

Kinderfahrräder im Test von ADAC und Stiftung Warentest: Viele teure Modelle schneiden schlecht ab, das teuerste sogar am schlechtesten.

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Ein Kind fährt auf einem Fahrrad beim Kinderfahrrad-Test des ADAC
ADAC und Stiftung Warentest haben zwölf Kinderfahrräder untersucht. Dabei legten sie auch Wert auf das Urteil der Nutzenden [Bildquelle: ADAC/Test und Technik]

Der Ärger mit den Kindern ist ja, dass sie wachsen. Schuhe, Hosen, Jacken – eben noch zu groß, plötzlich sind die Kleinen rausgewachsen. Bei Kinderfahrrädern ist es nicht anders, nur dass die Investition höher ausfällt als bei Kleidung. Eltern sind bereit, viel Geld fürs Fahrrad der Kinder auszugeben. Logisch: Leicht soll es sein, sicher und frei von Schadstoffen, all das kostet natürlich. Doch eine hohe Investition garantiert offenbar keine Qualität.

Der ADAC hat sich gemeinsam mit der Stiftung Warentest zwölf Kinderfahrräder in der Größe 20 Zoll genau angeschaut und kommt zu recht beschämenden Ergebnissen: Viele teure Kinderräder schneiden zwar bei den „weichen“ Faktoren wie Fahren, Handhabung und Eignung fürs Kind gut ab. Bei den messbaren wie Sicherheit und Haltbarkeit sowie der Schadstoffbelastung sieht es schlechter aus. Nur drei von zwölf Kinderrädern erreichen das Urteil „gut“ keins wird mit „sehr gut“ bewertet.

Fünf der getesteten Modellen bewerteten die Testenden mit „mangelhaft“. Das betrifft die Hersteller Bulls, Raymon, S’cool, Winora und auch die Trendmarke Woom. Keines der mit mangelhaft bewerteten Kinderräder kostet weniger als 400 Euro, zwei sogar mehr als 500 Euro (Raymon Tworay 2.5 Street und Woom 4). Grund dafür, dass die Räder durchfallen, sind Mängel bei der Sicherheit und Haltbarkeit. Beim Bulls Tokee Street, beim Raymon Tworay, S‘cool XXLite sowie beim Winora Dash führte eine mangelhafte Bremswirkung zur Abwertung. Beim Woom 4 riss die Tretkurbel im Belastungstest.

Das Kinderfahrrad Woom 4 in lila
Testverlierer: Die österreichische Marke Woom liegt in der Gunst vieler Eltern weit vorne, trotz der hohen Preise. Bei Fahrverhalten, Handhabung und der Eignung für Kinder schneidet das Woom 4 gut ab, bei der Sicherheit und der Schadstoffbelastung patzt es [Bildquelle: ADAC/Test und Technik]

Weichmacher im Sattel: Acht Räder sind mit DPHP belastet 

Vier der fünf mit mangelhaft bewerteten Räder patzen zudem bei der Belastung mit Schadstoffen im Sattel. Die Testenden stellten bei den Rädern von Bulls, Raymon, S’cool und Woom unter anderem den Weichmacher DPHP fest, der in Tierversuchen Schilddrüse und Hypophyse schädigte. Das Bundesinstitut für Risikobewertung rät vom DPHP-Einsatz ab, ein Verbot gibt es jedoch nicht. Insgesamt wiesen die Tester bei acht der zwölf getesteten Räder DPHP nach.

Als bestes Modell schneidet im Test von ADAC und Stiftung Warentest das Puky Skyride ab (460 Euro), Platz zwei belegt das Cube Kid 200 Street (480 Euro), das Cube mittlerweile nicht mehr im Angebot hat. Platz drei belegt überraschend das günstigste Rad im Test: Das City Bike D4 Rock von Decathlon kostet nur 280 Euro, glänzt aber mit sehr guten Noten bei der Sicherheit und bei den Schadstoffen.

Die Testergebnisse im Detail beim ADAC

Decathlon City Bike 20 Zoll D4 Rock
Das Decathlon City Bike 20 Zoll D4 Rock zeigt, dass ein gutes Kinderrad nicht teuer sein muss. Das Bike belegt Platz drei, kostet mit 280 Euro aber deutlich weniger als die Konkurrenten [Bildquelle: ADAC/Test und Technik]

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