VW profitiert am stärksten von der Prämie für E-Autos

Mehr als eine Million Elektroautos und Plug-in-Hybride wurden seit dem Beginn der Förderung zugelassen. VW ist der populärste Hersteller. Das beliebteste Fahrzeug baut jedoch ein anderer Konzern.

Dennis Merla
Dennis Merla
Eine Hand steckt einen Stromstecker in ein Elektroauto
Bis 2020 sollten eine Million Elektrofahrzeuge auf Deutschlands Straßen fahren. Das Ziel bis 2030 sind sechs Millionen E-Fahrzeuge [Quelle Adobe Stock]

Bis zum Jahr 2030 sollen eine Million Elektroautos auf Deutschlands Straßen rollen. Dieses Ziel gab die Bundesregierung im Jahr 2009 aus. Damals war der Mitsubishis Kleinstwagen i-MiEV das weltweit erste Elektroauto, bei dem sich ein Hersteller an die Großserie traute. 2010 kam der kleine Elektroflitzer auch nach Deutschland. Zu der Zeit fuhren nur rund 2.000 E-Autos auf deutschen Straßen.

Um die Verkehrstransformation zu beschleunigen, startete der Bund im Jahr 2016 den inzwischen offiziell „Innovationsprämie“ genannten „Umweltbonus“. Seither wird der Kauf von Elektroautos gefördert: zur Hälfte von den Autoherstellern und zur Hälfte aus Bundesmitteln. Bis Ende 2025 soll die Förderung laufen. Die neueste Bilanz des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) mit Stichtag 1. Februar 2022 weist demnach 1.084.212 geförderte Fahrzeuge aus. Diese Zahl setzt sich aus 607.124 rein batterieelektrische Fahrzeugen, 233 Wasserstoff-Fahrzeugen mit Brennstoffzelle und 476.855 Plug-in Hybriden – also Autos, die elektrisch fahren können, aber weiterhin einen Verbrenner an Bord haben, zusammen.

Bei Elektro- und Brennstoffzellenautos, die unterhalb eines Nettolistenpreises von 40.000 liegen, erhalten Käufer eine Prämie von 9.000 Euro. Liegt der Nettolistenpreis oberhalb von 40.000 Euro, schießt der Staat noch 7.500 Euro zu.

Wer ein Auto mit Plug-in-Hybrid-Antrieb kauft, bekommt unterhalb von 40.000 Euro Nettolistenpreis 6.750 Euro Förderung. Oberhalb der Preisgrenze sind es 5.625 Euro. Die Förderhöhe bei den Plug-in-Hybriden gilt allerdings nur noch für das Jahr 2021. Wegen ihres umstrittenen Beitrags zum Umweltschutz, werden PHEVs ab 2022 nur noch gefördert, wenn sie eine elektrische Mindestreichweite von 60 Kilometern haben. Wie hoch die Förderung dann ausfällt, ist noch nicht bekannt.

Förderanträge nach Modellen

Laut den Zahlen der Bafa ist Volkswagen die meistgeförderte Marke. Das am stärksten subventionierte Fahrzeug stammt indes nicht aus Wolfsburg, sondern aus Frankreich. Hier lässt der Kleinwagen Renault Zoe seine Konkurrenten mit weitem Abstand zurück. Bestimmt wird die Liste von Klein- und Kompaktwagen. Mit dem Hyundai Kona und Mitsubishis Outlander haben es zwei SUV und mit dem VW Passat GTE ein klassischer Kombi in die Liste geschafft.

Top 10 nach Modellen

  • Renault ZOE (67.296)
  • Tesla Model 3 (49.918)
  • VW e-up! (35.285)
  • Smart ForTwo EQ (33.909)
  • Hyundai Kona Elektro (32.491)
  • VW ID.3 (32.096)
  • BMW i3 (31.219)
  • VW e-Golf (26.954)
  • Mitsubishi Outlander PHEV (24.083)
  • VW Passat GTE (22.172)
Ein Renault Zoe steht an einer Ladesäule
Der Zoe wurde mit 61.510 Anträgen am häufgisten gefördert [Quelle:Renault]

Förderanträge nach Herstellern

Sortiert man die bewilligten Förderungen nach Herstellern, führen die Wolfsburger die Liste mit insgesamt 168.004 Förderanträgen an. Platz zwei besetzt Mercedes mit 111.166. Dahinter folgen BMW (98.449) und Renault (96.078).

Top 10 nach Herstellern

  • Volkswagen (168.004)
  • Mercedes-Benz (111.166)
  • BMW (98.449)
  • Renault (96.078)
  • Tesla (63.009)
  • Hyundai (62.862)
  • Audi (62.311)
  • Smart (52.048)
  • Kia (40.387)
  • Škoda (38.564)

Die meisten geförderten Autos fahren in Bayern

Wo sind die rund eine Million geförderten Fahrzeuge zugelassen? Laut den Bafa-Zahlen hauptsächlich in Bayern (197.035), Baden-Württemberg (172.243) und dem bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen (269.466). Schlusslicht in absoluten Zahlen ist demnach Bremen (5.736) hinter Mecklenburg-Vorpommern (9.051) und dem Saarland (11.870).

Auch Vereine, Unternehmen, oder anerkannte Religionsgemeinschaft können in den Genuss einer Förderung kommen. Die meisten Förderanträge wurden bislang von Unternehmen gestellt. Sie führen die Liste mit 560.365 Anträgen an. Den zweiten großen Posten in der Aufstellung besetzen die Privatpersonen mit 451.935.

Anträge nach Antragstellern

  • Unternehmen: 560.365
  • Privatperson: 451.2935
  • Körperschaften: 7.798
  • Unternehmen mit kommunaler Beteiligung: 5.367
  • Eingetragener Verein, gemeinnütziger Investor: 3.315
  • Kommunale Betriebe: 1.221
  • Vereine: 820
  • Stiftungen: 602
  • Kommunaler Zweckverband: 204
  • Privatunternehmen: 9
  • Einzelunternehmer: 10
  • Freiberuflich tätige Person: 3
  • Eingetragene Genossenschaften: 1
  • Kirche, kirchl. Einrichtung, anerkannte Religionsgemeinschaften: 2

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