Das passiert, wenn die Polizei ein autonomes Auto anhält

Wie reagiert ein autonomes Auto in einer Polizeikontrolle? Das zeigt jetzt erstmals ein Video aus den USA. Das Robo-Taxi handelt regelkonform, aber kurios.
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Constantin Bergander
Ein autonomes Cruise Fahrzeug in San Francisco
Ein Fahrzeug des Autonomie-Entwicklers und Roboter-Taxi-Anbieters Cruise wurde in San Francisco von der Polizei angehalten (Symbolbild) [Bildquelle: Cruise]

Ein autonomes Auto fährt ohne Passagiere durch das nächtliche San Francisco. Die Polizei stoppt das Fahrzeug aus unbekanntem Grund und besichtigt den fahrerlosen, mutmaßlichen Straftäter. Der wartet ab und türmt dann plötzlich – nur um wenig später wieder anzuhalten. Was dahintersteckt, was der Anbieter sagt und wie man sich als Ersthelfer im Kontakt mit einem fahrerlosen Auto verhalten sollte, steht hier.

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Polizeikontrolle: Autonomes Auto wird angehalten

Der kuriose Zwischenfall ereignete sich am 2. April 2022 im belebten Richmond District. Instagram-Nutzer b.rad916 filmte den Vorfall und veröffentlichte seine Aufnahmen auf der Plattform. Journalist Seth Weintraub teilte das Video eine Woche später auf Twitter. Dort ging das Video viral, die Polizei erntete Spott für die unerwartete Situation.

Der Grund für die Kontrolle ist nicht bekannt. Das San Francisco Police Department nimmt an der Unterhaltung in den sozialen Medien nicht Teil. Im Video ist allerdings zu erkennen, dass zumindest während der Kontrolle das Licht des Autos ausgeschaltet ist. Viele Nutzer mutmaßen, dass die Ordnungshüter es deshalb stoppten.

Klar ist mittlerweile, warum sich das Auto in der Kontrolle so kurios verhalten hat. Die Betreiberfirma Cruise erklärt auf Twitter, dass das Fahrzeug vorschriftsmäßig rechts rangefahren sei, um sich daraufhin einen sicheren Ort für die Verkehrskontrolle zu suchen. Die Programmierung gibt dieses Verhalten also vor. Ein Polizist habe einen Mitarbeiter der Firma kontaktiert, eine Strafe habe es nicht gegeben.

Autonomie-Anbieter Cruise: So kommuniziert man mit Roboter-Autos

Cruise wurde 2013 gegründet und entwickelte zunächst ein System, mit dem sich autonome Fahrfunktionen in einem Audi-Modell nachrüsten lassen sollten. Später widmeten sich die Firma der vollständigen Autonomie. Mittlerweile gehört Cruise zum Fahrzeugbauer General Motors. Seit Februar 2022 hat der Anbieter die Erlaubnis, seine autonomen Fahrzeuge nachts durch San Francisco zu bewegen. Wer mitfahren möchte, muss sich in eine Warteliste eintragen.

Im Versuchsstadium sind viele Fragen zur Autonomie noch ungeklärt. Zum Beispiel, wie man sich als Ersthelfer in der Interaktion mit einem autonomen Fahrzeug verhalten sollte. Cruise bittet in einem Trainingsvideo darum, sich per Telefon an eine ständig besetzte Hotline zu wenden und das Fahrzeug zu identifizieren. Das Cruise-Team könne das Fahrzeug aus der Ferne entriegeln, stoppen und mit eventuellen Passagieren kommunizieren.

Während Silicon Valley und Umgebung fleißig die Autonomie fördern, sind in Deutschland vergleichbare Fahrversuche noch nicht zulässig. Öffentliche Roboterbusse fahren hierzulande maximal 15 km/h schnell. Von Polizeieinsätzen in diesem Zusammenhang ist nichts bekannt.

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