Deutsche wollen lieber E-fuels statt E-Auto-Förderung
Lieber efuels als E-Auto-Förderung und mehr Sicherheit im Straßenverkehr: Laut einer ADAC-Umfrage sind das die Bürger-Wünsche an die künftige Regierung.
Der ADAC hat in einer Umfrage ermittelt, welche Aspekte der Mobilität den Deutschen bei den anstehenden Koalitionsverhandlungen besonders wichtig sind. 1.000 Personen ab 18 Jahren nahmen an der Umfrage teil. Demnach ist den Deutschen das Thema Verkehrssicherheit besonders wichtig. Beim Klimaschutz stellen sie sich hingegen eine andere Priorisierung vor.
Bei der E-Auto-Förderung halten sich Befürworter und Kritiker die Waage. Ob sie die Kaufprämie für E-Autos als Maßnahme zur Stärkung des Umweltschutzes befürworten, beantworteten 35 Prozent mit ja und 34 Prozent mit nein. 25 Prozent waren bei dieser Frage unentschlossen. Den Ausbau der Ladeinfrastruktur wollen 44 Prozent stärker fördern, 25 Prozent sind dagegen. Gänzlich überzeugt scheinen viele Deutsche von der E-Mobilität noch nicht zu sein. Einen wichtigeren Beitrag sehen viele Befragte in der Zulassung von synthetischen Kraftstoffen für Pkw (eFuels). Mehr als die Hälfte (57 Prozent) wünschen sich von der kommenden Regierung mehr Förderung in diesem Bereich.
Bei der Frage nach mehr oder weniger Förderung fielen die Antworten beim ÖPNV am deutlichsten aus. Hier sind sich 72 Prozent einig, dass die Förderung und der Ausbau wichtige Maßnahmen zum Klimaschutz seien. 18 Prozent waren unentschieden und nur 7 Prozent lehnten den Ausbau des ÖPNV ab.
Verkehrssicherheit weit vor Klimaschutz
Laut der Umfrage wird das Thema Verkehrssicherheit am höchsten priorisiert. Für 72 Prozent der Befragten sollte das Thema Verkehrssicherheit demnach im Fokus der künftigen Regierung stehen. Darauf folgen die Stärkung des ÖPNV (63 Prozent), sowie der Erhalt und Ausbau des Straßen- und Schienennetzes (59 und 58 Prozent). Erst dahinter rangiert mit 55 Prozent der Klima- und Umweltschutz im Bereich Verkehr und Mobilität.
Dürften die Teilnehmenden der Umfrage einmal selbst Verkehrsminister*in spielen, dann hätten Abbiege- und Notbremsassistent oder der Ausbau von Landstraßen hohe Priorität. Einen Beitrag zur Verkehrssicherheit leisteten den Befragten nach auch härtere Strafen bei Verkehrsverstößen und eine bessere Prävention beim Thema Alkohol und Drogen im Straßenverkehr.
Künftige Regierung braucht die Akzeptanz
Viele Maßnahmen zum Klimaschutz stoßen den Befragten negativ auf. So lehnt die Mehrheit ein Neuzulassungsverbot von Autos mit Verbrennungsmotoren ab 2030 oder die Einführung einer City-Maut ab. Auch die schnellere Anhebung des CO2-Preisaufschlags bei Benzin und Diesel trifft bei der Mehrheit der Befragten auf Ablehnung.
ADAC-Verkehrspräsident Gerhard Hillebrand mahnt die künftige Regierung dazu, die Akzeptanz ihrer Maßnahmen im Blick zu behalten: „Den Verhandlungsparteien muss es gelingen, für Klimaschutzmaßnahmen die Akzeptanz der Bevölkerung zu erhalten. Die Menschen sind auf Mobilität angewiesen, steigende Belastungen für die Arbeitswege müssen über eine höhere Pendlerpauschale abgefedert werden. Zusätzliche punktuelle Maßnahmen zur Verteuerung wie drastisch steigende Parkgebühren oder eine City-Maut tragen viele Menschen nicht mit. Einschränkungen und Verbote sind kein geeigneter Weg.“
Die Umfrage-Ergebnisse im Detail
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