Dieses Canyon-Auto ist eigentlich ein Fahrrad
Fahrradhersteller Canyon bringt in seinem Future Mobility Concept E-Bike und Auto zusammen. Es soll mit einer Akkuladung 150 Kilometer weit fahren und bietet sogar Platz für Kinder oder leichtes Gepäck.
Ein Fahrrad muss nicht zwingend nur zwei Räder haben. Zumindest wenn es nach dem Koblenzer Fahrradhersteller Canyon und der vom Gesetzgeber ausgegebenen Definition eines Fahrrads geht. Canyons neues „Future Mobility Concept“ sieht zwar aus wie ein Auto, funktioniert aber im Prinzip wie ein E-Bike. Der Fahrer muss weiterhin in die Pedale treten, wird dabei aber von einem Elektromotor unterstützt. Mit zwei Joysticks, die sich rechts und links neben dem Fahrersitz befinden, lässt sich das Fahrzeug lenken.
Weil der Motor nur beim aktiven Treten unterstützt, das Fahrzeug also nicht aus eigener Kraft fahren kann, gilt es vor dem Gesetz als Fahrrad. Zur Motorisierung will sich Canyon noch nicht äußern. Klar ist zumindest die Akku-Größe von zwei kWh. Laut Canyon fährt das vierrädrige E-Bike damit bis zu 150 Kilometer weit. Allerdings ergänzt der Hersteller auf seiner Internetseite zu dieser Angabe den Satz: „Geschwindigkeitsreduzierter Test mit unter 60 km/h“. Zu einer möglichen Geschwindigkeitsbegrenzung macht der Hersteller keine Angaben. Bei vielen E-Bikes erfolgt die Unterstützung durch den E-Motor nur bis zu einem bestimmten Tempo. Danach braucht es für die Beschleunigung pure Muskelkraft.
Canyon Future Mobility Concept hat große Zielgruppe
Die Kabine schützt die Insassen vor schlechtem Wetter. Zum Ein- und Aussteigen schiebt der Fahrer einfach die Kuppel nach vorne und gibt so den Einstieg frei. Der „offene Modus“ eignet sich insbesondere bei heißen Temperaturen im Sommer. Hinter dem Fahrer bleibt Platz für etwa ein Kind, Einkäufe, oder leichtes Gepäck.
Das Konzept passt zu den Bedürfnissen vieler Bürger. Das Bewusstsein für nachhaltige Mobilität im Alltag wächst. Gleichzeitig wollen viele aber nicht auf eine gewisse Bequemlichkeit verzichten. Einer Mc-Kinsey-Studie zufolge wünschen sich nämlich 45 Prozent der potenziellen Nutzer von Mikromobilität den Schutz vor Wind, Regen und Schnee.
Eine Serienfertigung des Future Mobility Concepts ist laut Canyon nicht geplant. Derzeit stelle es nur eine Ausblick dar: „Zu diesem Zeitpunkt ist es ein Ausblick, eine Vision, die die Chance beinhaltet, einen entscheidenden Beitrag für einen verantwortungsvollen, nachhaltigen und gesunden Lebensstil zu schaffen“, äußert sich das Koblenzer Unternehmen. Der vorgestellte Prototyp kann im Show-Room in Koblenz besichtigt werden.
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