Semesterticket für 2,07 Euro statt 207 Euro

Studierenden in Erlangen und Nürnberg verhalf ein Fehler an Ticketautomaten zu 99 Prozent Rabatt aufs Semesterticket. Die Freude währte nur kurz: Die Fahrkarten sind ungültig.

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Ein Student hält ein Semesterticket für den Verkehrsverbund Großraum Nürnberg
Wegen eines technischen Problems gab es das Semesterticket im Großraum Nürnberg für 2,07 statt 207 Euro. Ob die Tickets gültig bleiben, ist unklar [Bildquelle: picture alliance/dpa | Gregor Bauernfeind]

Dagegen ist das derzeit diskutierte 9-Euro-Ticket regelrechter Wucher: Studierende in Erlangen und Nürnberg konnten kürzlich ein Semesterticket zum Schnäppchenpreis von 2,07 Euro ergattern. Die Karten seien ein halbes Jahr gültig und versehentlich zu einem Bruchteil des regulären Preises von 207 Euro verkauft worden, sagte ein Sprecher des Verkehrsverbunds Großraum Nürnberg (VGN) am Dienstag. Ein Fehler an Ticketautomaten machte es möglich. Die „Nürnberger Nachrichten“ hatten zunächst über das Malheur berichtet.

Leider währte die Freude der Studierenden nur kurz. Das Ticket hätte so nicht verkauft werden dürfen, es gelte nur der genehmigte und veröffentlichte Tarif, teilte der VGN am Mittwoch mit. Wer ein halbes Jahr mit dem Semesterticket Bus und Bahn nutzen will, muss den vollen Preis bezahlen. Echte Spaßbremsen also im VGN? Immerhin gibt es eine Kulanzlösung: Bis Ende der Osterferien am 24. April darf mit der Karte noch gefahren werden. Danach müssen Studierende die reguläre Karte für 207 Euro vorzeigen. Eine Verrechnung der 2,07 Euro gibt es ebenfalls nicht. Wer das Ticket unter diesen Umständen dann doch nicht haben will, kann es allerdings zurückgeben und sich die 2,07 Euro erstatten lassen. Unterm Strich ist das 9-Euro-Ticket der Bundesregierung dann wohl doch der spannendere Deal.

Großer Andrang an den Automaten

Der Fehler war am Montag bemerkt worden und wurde umgehend behoben, wie der VGN-Sprecher sagte. Seit wann es die verbilligten Tickets gab, wisse man noch nicht. Die Ursache müsse zudem noch ermittelt werden. Die billigen Fahrkarten habe es nur an Automaten der Deutschen Bahn und nicht an anderen Automaten oder online gegeben.

Die Zahl der Studierenden, die für 2,07 Euro zuschlugen, war den Verantwortlichen ebenfalls nicht bekannt. Doch der Fehler wurde schnell über soziale Medien weiter getragen. „Da es sich über Soziale Medien verbreitet hat, müssen wir aber von einem größeren Personenkreis ausgehen“, sagte der VGN-Sprecher. Sogar eine Preistipp-Seite machte mit „-99%“ auf den Fehler aufmerksam.

An den Automaten soll großer Andrang geherrscht haben. Auf Fotos sind lange Schlangen zu sehen. An den teilnehmenden Hochschulen waren im Wintersemester mehr als 50.000 Studierende eingeschrieben. Mit dem Semesterticket kann man rund um die Uhr den ÖPNV in weiten Teilen Nordbayerns nutzen.

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