Diese Hersteller fördern Plug-in-Hybride auch 2023
Wer Ostern 2022 ein Elektroauto oder einen Plug-in-Hybriden kauft, geht ein finanzielles Risiko ein. Denn die derzeitige Förderung für Elektrofahrzeuge (bis zu 9.000 Euro) gilt in ihrer aktuellen Form nur noch für Neuzulassungen bis zum Jahresende 2022. Im kommenden Jahr sinkt die Fördersumme für reine Elektrofahrzeuge. Plug-in-Hybride werden im neuen Jahr nicht mehr gefördert. Alles zur Bafa-Förderung ab 2023 liest Du hier.
Das Problem: Lange Lieferzeiten für Elektroautos und Plug-in-Hybride können dazu führen, dass sie erst im kommenden Jahr beim Händler eintreffen. Womöglich kostet ein Neuwagen also deutlich mehr als geplant. Hintergrund für die Verzögerungen sind mehrere Faktoren, zum Beispiel die andauernde Halbleiterkrise, die Corona-Pandemie und der Krieg in der Ukraine. Es fehlen an vielen Stellen die Bauteile. Einige Hersteller erhöhen bereits die Preise für ihre Fahrzeuge. Fast alle bereiten Ihre Kunden auf späte Auslieferungen vor. Die meisten planen mindestens ein halbes Jahr ein. Viele, darunter VW, Opel, Skoda, Audi, BMW, Kia und Cupra, kalkulieren mit zwölf Monaten oder mehr.
Damit wäre die Prämie für Plug-in-Hybride futsch. Einige Hersteller garantieren ihren Kunden dennoch, zumindest ihren Anteil einzuhalten. mobility.talk hat nachgefragt, wer die Prämie wie lange anbietet und welche Modelle noch im laufenden Jahr beim Kunden ankommen.
Elektroauto-Förderungen bei Erstzulassung im Jahr 2023
Audi
Audi sichert den Herstelleranteil der Unterstützung für alle bereits bestellten Fahrzeuge und bis auf Weiteres für alle neuen Bestellungen zu.
BMW
BMW möchte sich auf Anfrage nicht zu diesem Thema äußern.
Cupra
Cupra sichert den Herstelleranteil der Unterstützung für alle bereits bestellten Fahrzeuge und bis auf Weiteres für alle neuen Bestellungen zu.
Dacia
Dacia plant keine gesonderten Zuschüsse.
Ford
Ford sichert für den Bestellmonat April eine diesjährige Lieferung für die Modelle Mustang Mach-E und Kuga PHEV zu (Stand: 13. April 2022).
Hyundai
Hyundai garantiert Privatpersonen bei korrekter Antragsstellung die Auszahlung der vollständigen Umweltprämie (samt Anteil des Bundes) für das Modell Ioniq 5 bei Bestellungen bis Ende April 2022, für den Hyundai Tucson Plug-in-Hybrid bis Ende Mai 2022 und für alle anderen elektrisch betriebenen Fahrzeuge bis Ende Juni 2022.
Jaguar
Jaguar bietet keine gesonderten Zusicherungen an, verweist aber auf verhältnismäßig kurze Lieferzeiten bei den Plug-in-Hybrid-Modellen.
Jeep
Jeep garantiert die Lieferung von Renegade 4xe und Compass 4xe bis zum Herbst 2022 bei Bestellungen vor dem 31. Mai 2022.
Land Rover
Land Rover bietet keine gesonderten Zusicherungen an, verweist aber auf verhältnismäßig kurze Lieferzeiten bei den Plug-in-Hybrid-Modellen.
Mazda
Mazda bietet keine gesonderten Zusicherungen an, verweist aber auf verhältnismäßig kurze Lieferzeiten. Alle derzeit bestellten Fahrzeuge würden noch 2022 beim Kunden ankommen (Stand: 12. April 2022).
Mitsubishi
Mitsubishi bietet keine gesonderten Zusicherungen an, verweist aber auf sehr kurze Lieferzeiten von fünf bis sechs Wochen (Stand: 12. April 2022).
Nissan
Nissan subventioniert den Kauf eines Elektroautos nur bei einer Erstzulassung bis zum 31. Dezember 2022.
Opel
Opel gibt an, dass der „Herstelleranteil am Umweltbonus, (…) weiterhin von Opel gezahlt werden wird“ und verweist auf eine große Anzahl sofort verfügbarer Neuwagen.
Peugeot
Peugeot sichert während der „E-Löwentage“ (bis 30. April 2022) eine Lieferung im laufenden Jahr zu. Sollte sich dennoch etwas verspäten, übernimmt die Marke die komplette Umweltprämie.
Polestar
Die Volvo-Tochter will die Förderung nicht aus eigener Kraft erweitern. Derzeit bestünden verhältnismäßig kurze Lieferzeiten, womit die Gefahr geringer sei. Zudem deutet der Hersteller eine gewisse Kulanz an, sollte sich der online angekündigte Liefertermin durch Verschulden von Polestar verzögern.
Renault
Renault plant keine gesonderten Zuschüsse. Derzeit herrscht ein Bestellstopp (Stand: 12. April 2022).
Seat
Seat zahlt den Herstelleranteil der Prämie bis auf Weiteres aus, auch bei einer Lieferung im Jahr 2023.
Skoda
Aus Markenkreisen ist zu hören, dass Skoda den Herstelleranteil der Prämie bis auf Weiteres auszahlt, auch bei einer Lieferung im Jahr 2023. Die Händler werden noch informiert.
Suzuki
Suzuki bietet keine gesonderten Zusicherungen an, verweist aber auf verhältnismäßig kurze Lieferzeiten für das Plug-in-Hybrid-Modell.
Toyota
Toyota bietet keine gesonderten Zusicherungen an, verweist aber auf verhältnismäßig kurze Lieferzeiten für RAV4 Plug-in-Hybrid und bZ4X.
Volvo
Volvo arbeitet an einer Lösung, um Kunden auch bei Auslieferung im kommenden Jahr den Herstelleranteil auszubezahlen. Genaue Daten kann der Hersteller noch nicht nennen.
Volkswagen
Seit dem 7. März 2022 herrscht ein Bestellstopp für Plug-in-Hybride der Marke VW.
VW Nutzfahrzeuge
Die Nutzfahrzeuge-Tochter von VW übernimmt bei allen bereits getätigten Bestellungen den Herstelleranteil der Prämie (Stand: 12. April 2022).
Hinweis: Wir aktualisieren diesen Artikel regelmäßig und ergänzen noch ausstehende Antworten (Aktueller Stand: 26.04.2022).
Umweltprämie: Diese Unterstützungen gibt es für Elektroautos und Plug-in-Hybride
Um die Elektromobilität voranzubringen, unterstützen Regierung und Hersteller den Kauf von vollelektrischen Fahrzeugen und Plug-in-Hybriden mit einem Zuschuss. Dieses Angebot gilt aktuell für alle geeigneten Fahrzeuge, die bis zum 31.12. 2022 erstmals zugelassen werden. Ab 2023 entfällt die Prämie für Plug-in-Hybride. Bei reinen Elektroautos reduziert sich der Bundesanteil 2023 zunächst auf 4.000 Euro, 2024 und 2025 auf 3.000 Euro.
Höhe des Umweltbonus bei Neukauf
Fahrzeugart | Netto-Listenpreis | Bundesanteil | Herstelleranteil | Gesamtprämie |
Elektroauto | bis 40.000 Euro | 6.000 Euro | 3.000 Euro | 9.000 Euro |
Elektroauto | 40.000-65.000 Euro | 5.000 Euro | 2.500 Euro | 7.500 Euro |
Plug-in-Hybrid | bis 40.000 Euro | 4.500 Euro | 2.250 Euro | 6.750 Euro |
Plug-in-Hybrid | 40.000-65.000 Euro | 3.750 Euro | 1.875 Euro | 5.625 Euro |
Höhe des Umweltbonus bei Leasing
Fahrzeugart | Netto-Listenpreis | Leasinglaufzeit | Bundesanteil | Herstelleranteil | Gesamtprämie |
Elektroauto | bis 40.000 Euro | 6-11 Monate | 1.500 Euro | 750 Euro | 2.250 Euro |
Elektroauto | bis 40.000 Euro | 12-23 Monate | 3.000 Euro | 1.500 Euro | 4.500 Euro |
Elektroauto | 40.000-65.000 Euro | 6-11 Monate | 1.250 Euro | 625 Euro | 1.875 Euro |
Elektroauto | 40.000-65.000 Euro | 12-23 Monate | 2.500 Euro | 1.250 Euro | 3.750 Euro |
Plug-in-Hybrid | bis 40.000 Euro | 6-11 Monate | 1.125 Euro | 562,50 Euro | 1.687,50 Euro |
Plug-in-Hybrid | bis 40.000 Euro | 12-23 Monate | 2.250 Euro | 1.125 Euro | 3.375 Euro |
Plug-in-Hybrid | 40.000-65.000 Euro | 6-11 Monate | 937,50 Euro | 468,75 Euro | 1.406,25 Euro |
Plug-in-Hybrid | 40.000-65.000 Euro | 12-23 Monate | 1.875 Euro | 937,50 Euro | 2.809,50 Euro |
Fazit:
Im Jahr 2023 werden Plug-in-Hybride nicht länger gefördert. Mehrere Hersteller sichern deshalb heute zu, den Herstelleranteil der Umweltprämie auch dann noch zu bezahlen, wenn die Erstzulassung eigentlich zu spät kommt. Das gibt den Kunden Sicherheit. Aber: Ohne den Anteil der Bundesregierung wird das Auto dennoch signifikant teurer. Wer ein Elektroauto kauft, sollte sicherheitshalber 1.000 Euro mehr einplanen.
Constantin | @MobilityTalk
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