Wird dieses Hyperbike gestohlen, holen es „Bike-Hunter“ zurück
Vanmoof bringt mit dem Modell „V“ ein High-Speed-E-Bike mit Allradantrieb auf den Markt. Der Diebstahlschutz sucht seinesgleichen. In Deutschland muss die Geschwindigkeit gedrosselt werden.
Der Fahrrad- und E-Bike-Hersteller Vanmoof wagt sich an sein erstes S-Pedelec. Der holländische Hersteller selbst spricht von einem „Hyperbike“, die offizielle Modellbezeichnung ist der Buchstabe „V“. Mit seinem V will Vanmoof Autofahrer*innen eine Alternative bieten und ist um selbstbewusste Aussagen diesbezüglich kaum verlegen: “Das Vanmoof V ist unser allererstes High-Speed Bike. Ein E-Bike für höhere Geschwindigkeiten und längere Strecken. Ich gehe davon aus, dass diese neue Art von High-Speed E-Bikes bis 2025 Roller und Autos in Städten vollständig ersetzen kann”, sagte Ties Carlier, Mitgründer von Vanmoof.
Dank jeweils einem Elektromotor an Vorder- und Hinterrad fährt das Bike quasi mit Allrad-Antrieb. Laut Vanmoof sorge eine „intelligente Motorsteuerung“ mit dem Allradantrieb zusammen für eine stärkere Traktion und damit für mehr Sicherheit auf der Straße. Die zwei Elektromotoren beschleunigen das vollgefederte Hyperbike auf maximal 50 Kilometer pro Stunde. Das ist zu schnell für den deutschen Straßenverkehr, zumindest wenn es um S-Pedelecs geht. Die dürfen in Deutschland nur maximal 45 km/h fahren. Also drosselt der Hersteller das V für den hiesigen Markt um 5 km/h.
Weil S-Pedelecs in hierzulande als Kleinkrafträder gelten, sind für das Fahren ein Führerschein der Klasse AM und ein offizielles Kennzeichen Pflicht. Auf dem Radweg dürfen die schnellen S-Pedelecs nicht fahren.
Diebstahlschutz: Bike-Hunter holen Dein Bike zurück
Vanmoof ist berühmt für seine technischen Extras. Das gilt auch für das Hyperbike. Die Gänge schaltet das S-Pedelec automatisch. Zudem erhält das neue Bike den von Vanmoof bekannten Turbo-Boost-Knopf am Lenker. Solange die Fahrer*innen den Knopf gedrückt halten, geben die Elektromotoren mehr Leistung ab und verstärken so die Tretunterstützung. Eine Diebstahlsicherung ist ebenfalls an Bord. Sie besteht aus einem Schalter an der Unterseite des Bikes, der mit dem Fuß betätigt wird und einer App, in der die Diebstahlsicherung aktiviert werden muss. Bewegt ein potenzieller Dieb das Fahrrad, sendet es optische und akustische Alarmsignale. Nehmen die Diebe das Bike trotzdem mit, können die Nutzer der App das Bike als gestohlen melden. Dann helfen sogenannte „Bike-Hunter“ bei der Wiederbeschaffung. Stationiert sind die Bike-Jäger in Amsterdam, Berlin, New York, Taipei und Tokio – agieren von dort aus nach Herstellerangaben aber weltweit.
Die Fahrrad-Detektive spüren laut Vanmoof 70 Prozent der gestohlenen Bikes innerhalb von zwei Wochen auf. Finden sie es nicht, bekommen die Kund*innen kostenfrei ein neues Modell. Diesen speziellen Diebstahlschutz lässt sich Vanmoof mit 349 Euro pro Jahr bezahlen. Ende 2022 soll das V für einen Preis von 3.498 Euro auf den Markt kommen. Reservierungen sind bereits möglich.
Das Hyperbike V in Bildern
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