BP glaubt: Strom lohnt sich bald

Die Gewinnmargen nähern sich an: Der britische Mineralölkonzern BP erzielt nach eigenen Angaben bald mehr Gewinn pro E-Auto-Akkuladung als mit einer Tankfüllung.

Redaktion
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BP Tankstelle E-Autos
Das britische Mineralölunternehmen BP geht mit seinen Schnellladestationen in die Offensive [Bildquelle: BP p.l.c.]

Der Mineralölkonzern BP überschreitet bald eine wichtige Grenze in seiner Unternehmensgeschichte. Denn laut dem Unternehmen stehen deren Schnellladestationen für E-Autos kurz davor, profitabler zu sein als das Geschäft mit konventionellen Kraftstoffen. Das markiert einen wichtigen Schritt bei der angestrebten Wandlung vom Erdölkonzern hin zum Akteur auf den Energiemärkten.

Besonders wegen der hohen Infrastrukturkosten ist das Laden von E-Autos für die Branche seit Jahren ein Verlustgeschäft. Die Beratungsfirma PwC Stragety& bezeichnet es als eines der „am schlechtesten gehüteten Geheimnisse der Branche“: Mit Ladesäulen verdient bislang niemand wirklich Geld. Doch BP sieht nun Licht am Ende des Tunnels: „Wenn ich über eine Tankfüllung im Vergleich zu einer Schnellladung nachdenke, nähern wir uns einem Punkt, an dem die betriebswirtschaftlichen Kennzahlen für die Schnellladung besser sind als die für Kraftstoffe“, sagte Emma Delaney, die Leiterin der Abteilung Kunden und Produkte bei BP.

Große Nachfrage in Deutschland und Großbritannien 

Genaue Kennzahlen gibt Delaney dazu nicht preis. Auch, ab wann BP mit dem Laden von Elektrofahrzeugen mehr Gewinn erzielt als mit dem Verkauf fossiler Kraftstoffe, verrät sie nicht. Doch die starke Nachfrage nach Schnellladesäulen in Europa und Großbritannien habe die Gewinnmargen bereits in die Nähe der Margen von Benzintanks gebracht, so Delaney.

Dass das Geschäft anläuft, zeigen die Zahlen: im dritten Quartal 2021 steigerte BP den Stromverkauf zum Laden von Elektroautos um 45 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Bis 2030 will das Unternehmen seine derzeit 11.000 Ladepunkte um weitere rund 60.000 aufstocken. 8.000 davon sollen allein in Deutschland bis 2025 an Aral- und BP-Tankstellen entstehen. Dabei handelt es sich stets um Schnellladestationen – also jenen, die mit mindestens 50 kW laden. „Insgesamt sehen wir eine große Chance im Schnellladen für Verbraucher und Unternehmen sowie im Flottendienst im Allgemeinen – dort sehen wir das Wachstum und die Margen“, so Delaney.

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