Aus dem Urban Rebel wird Cupras Elektro-Kleinwagen

Seats Sport-Schwester Cupra bringt 2025 einen Elektro-Kleinwagen auf den Markt. Die Studie UrbanRebel zeigt, wie der aussehen wird. Alle Details.

Constantin Bergander
Constantin Bergander
CupraUrban Rebel Elektro-Kleinwagen schräg-vorn
Elektro-Kleinwagen für 2025: Die Studie UrbanRebel gibt einen seriennahen Ausblick auf Cupras Einstieg in die Elektromobilität [Bildquelle: Cupra]

Cupra plant öffentlich weit voraus: Die spanische Marke, die einst nur für sportliche Seat-Derivate zuständig war, will im Jahr 2025 einen eigenen elektrischen Kleinwagen auf den Markt bringen. Drei Jahre vor dem Marktstart zeigt nun das Konzeptfahrzeug UrbanRebel, wie das Serienauto aussehen wird. Die Studie verspricht einen kurzen, geräumigen und auffällig gestylten Viertürer.

Cupra deutet kompakte Maße, eine hohe Reichweite, sportliche Fahrleistungen und einen selbstbewussten Einstiegspreis an. Zudem zeigt der UrbanRebel, welche Technik langfristig alle Elektro-Kleinwagen der Markenschwestern mitbringen. Er ist also ein Ausblick auf die konzernweite elektrische Kleinwagenklasse, inklusive VW ID.2 und Skodas geplanten Einstiegsstromer.

Cupra UrbanRebel (2025): Maße, Innenraum und Design

Die Optik des Urban Rebel fällt bereits seriennah aus, sagt Cupra. Wir rechnen damit, dass sich zum Serienmodell vor allem Kleinigkeiten ändern: Die Spiegel dürften im fertigen Auto weniger filigran aussehen, das Interieur nicht ganz so bunt. Außerdem steht der endgültige Name des Autos noch nicht fest. Kupfer-Applikationen und auffällige Formen gehören hingegen zur Marke – die werden bleiben.

Cupra UrbanRebel Heck
Der Antrieb des UrbanRebel sitzt vorn. Hinten bleibt also mehr Platz für Gepäck [Bildquelle: Cupra]

Ähnlich sieht es mit den Maßen aus. Mit 4,03 Metern Länge sortiert er sich knapp unterhalb des aktuellen Seat Ibiza (4,06 Meter) ein. Er überbietet aber den Verbrenner-Kleinwagen beim Radstand (2,60 Meter) um vier Zentimeter. Letztendlich wird er also mehr Platz bieten. Ein Zugeständnis an die Elektromobilität: Damit die Akkus im Boden Platz finden, streckt sich der UrbanRebel auf 1,58 Meter Höhe. Damit überbietet er den kompakten Cupra Born um drei Zentimeter.

Wichtigster technischer Unterschied zum größeren Elektro-Cupra: Der UrbanRebel treibt nicht seine Hinterachse, sondern die Vorderachse an. Mit der gesamten Antriebstechnik unter der Fronthaube bleibt im Heck mehr Platz für einen Kofferraum. Der dürfte ungefähr so viel Einladen wie ein Seat Leon (380 Liter).

Um dieses Layout umzusetzen, vereinten die Entwickler in der Konzeptionsphase den Elektroauto-Baukasten (MEB: z.B. Cupra Born, VW ID.3, Skoda Enyaq) und die kompakte Verbrenner-Plattform (MQB: z.B. Seat Leon, VW Polo) zur neuen Architektur für Elektro-Kleinwagen (MEB Small). Die verwendet vorn eine McPherson-Aufhängung, hinten eine Verbundlenkerachse. Weil im Heck der Kleinwagen kein Elektromotor rekuperiert, kommt dort eine Scheibenbremse zum Einsatz. Das ist nicht unbedingt ein technischer Vorteil, aber ein optischer.

Cupra UrbanRebel Cockpit
Noch sehr bunt, aber ebenfalls seriennah: Das Cockpit der Studie Cupra UrbanRebel. Endlich: Die Touch-Leisten sind beleuchtet [Bildquelle: Cupra]

Antrieb, Akkus und Reichweite des Cupra UrbanRebel

Cupra baut den Elektromotor des Born unter die Fronthaube des UrbanRebel. Wie stark er ist, bestimmt die Motorsoftware. Für das Showcar programmiert der Hersteller ein Leistungsniveau ein, das eigentlich nicht vorgesehen ist: Im Datenblatt stehen 166 kW (226 PS) – immerhin drei PS mehr als im stärksten Cupra Born. So motorisiert, sprintet der UrbanRebel in 6,9 Sekunden auf Tempo 100.

Die Marke Cupra positioniert sich gern sportlich, bedient aber mit den Serienautos auch reguläre Leistungsklassen. Gut möglich, dass die Spitzenvariante des UrbanRebel so stark wird. Den Einstieg erwarten wir bei höchstens 110 kW (150 PS). Eine Drosselung der Leistung ergibt allerdings keinen Kostenvorteil für den Hersteller, denn die Mechanik bleibt in diesem Kontext gleich. Der Code bestimmt die Leistung.

Cupra verspricht eine Reichweite von bis zu 440 Kilometern im ausdauerndsten UrbanRebel. Wie groß der Akku dafür sein muss, rechnet der Hersteller noch nicht vor. Wir gehen von einer Kapazität von etwa 50 bis 60 kWh aus. Fest steht bereits, dass in den kleinen Elektroautos sogenannte LFP-Akkus zum Einsatz kommen. Die Lithium-Eisenphosphat-Batterien gelten als ausdauernd und günstig. Sie verfügen aber über eine geringere Energiedichte als die üblichen Lithium-Ionen-Akkus. Ein Kompromiss für die niedrigere Preisklasse.

Cupra UrbanRebel schräg hinten
Der UrbanRebel misst als Studie 4,03 Meter in der Länge - weniger als die meisten Kleinwagen [Bildquelle: Cupra]

Cupra UrbanRebel: Preis und Marktstart des Elektro-Kleinwagens

Das trifft sich gut, denn Seat-Chef Wayne Griffiths will mit dem UrbanRebel „die urbane Elektromobilität demokratisieren.“ Ob das klappt? Der UrbanRebel soll bei seinem Marktstart im Jahr 2025 voraussichtlich 25.000 Euro kosten. Damit wäre er immerhin gut 12.000 Euro günstiger als das aktuelle Basis-Elektroauto von Cupra. Der Cupra Born startet mit 150 kW Motorleistung und 58 kWh Akkukapazität bei 37.220 Euro. Ein Elektro-Mini kostet mindestens 35.700 Euro. Der Honda e steht ab 33.850 Euro in der Preisliste.

Andererseits handelt es sich beim Cupra UrbanRebel um einen Kleinwagen, mit etwas gutem Willen um ein Kleinwagen-Crossover. Der günstigste Seat Ibiza kostet heute 16.500 Euro. Der Seat Arona startet bei 20.000 Euro. Der echte Einstieg in die Elektromobilität kommt also nicht von Cupra, sondern von VW: Der geplante ID.2, ausgerüstet mit gleicher Technik, soll in der Basisversion 20.000 Euro kosten. 

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