125er E-Roller im Privatleasing: 28 Euro pro Monat
Die Elektromobilität lässt sich noch helfen. Mit Kaufprämien und weiteren Unterstützungen soll Fahren mit Strom attraktiv sein, bevor es das finanziell tatsächlich ist. Allein die sogenannte THG-Prämie bringt pro Jahr bis zu 400 Euro ein. Besonders interessant: Sie wird nicht nur Autofahrenden ausbezahlt, sondern auch Besitzer*Innen von Elektrorollern der 125er Klasse. Effektiv kostet ein E-Roller damit pro Monat weniger als ein neues iPhone.
Schon ohne große Mühen lassen sich die monatlichen Leasing-Kosten auf 28 Euro drücken. Das ist der einfachste Fall, der die Verwaltung an einen Dienstleister abgibt. Wer mehr Zeit und Aufwand investiert, bezahlt noch weniger – muss dabei aber die Lohnsteuer im Blick behalten. Alle Details erfährst Du in unserem Ratgeber.
Das ist die THG-Prämie
Bei Firmen zählt, ob sie bilanziell sauber sind. Der Unterschied zu tatsächlicher Sauberkeit: Es genügt, die Unsauberkeit zu kompensieren. Konzerne kaufen deshalb sogenannte Treibhausgas-Lizenzen bei Firmen ein, die den gesetzlichen Höchstwert unterbieten. Das ist günstiger, als Strafen für Verstöße zu bezahlen. Seit Anfang 2022 dürfen Privatpersonen an diesem Handel teilhaben. Die rechtliche Grundlage ist das Gesetz zur Weiterentwicklung der Treibhausgasminderungsquote.
Wer mit seiner eigenen Mobilität den Ausstoß von Treibhausgasen mindert – also nicht mit fossilen Brennstoffen fährt, sondern elektrisch – darf Emissionszertifikate verkaufen. Damit das für die Konzerne nicht zu kleinteilig wird, haben sich Plattformen auf den Handel spezialisiert. Sie kaufen Lizenzen von Privatpersonen ein, bündeln sie und verkaufen größere Chargen zum Beispiel an Mineralölkonzerne. Streng genommen handelt es sich also nicht um eine Prämie. Bildlich gesprochen: Man verkauft ein Stück des eigenen Umweltbewusstseins an große Firmen.
So viel kostet ein Elektroroller mit der THG-Prämie
Wer den moralischen Aspekt außer Acht lässt, kann sich so die eigene Elektromobilität zum Teil finanziell finanzieren lassen. Diese Rechnung ergibt Sinn, denn schließlich „verdient“ der E-Roller dieses Geld. Je nach Anbieter können das bis zu 400 Euro pro Jahr sein. Durchaus lohnenswert, denn Elektroroller der 125er Klasse gibt es im Privatleasing für 49 Euro pro Monat (z.B.: Piaggio 1 Active, 2 kW, 60 km/h, Laufzeit: 60 Monate; gefunden am 6.4.2022).
Das klingt, als koste der Elektroroller weniger als ein großes Netflix-Abo. Stimmt leider nicht ganz: Du musst die Einnahmen aus dem Lizenzverkauf versteuern. Wenn Du mit möglichst wenig Aufwand eine finanzielle Unterstützung suchst, dann schöpfst nur den Steuerfreibetrag von 255 Euro pro Jahr aus. Auf den Monat gerechnet ergibt das eine Erleichterung von 21,25 Euro. Von der Leasingrate bleiben in diesem Beispiel nur noch knapp 28 Euro übrig.
Damit bleibt aber ein großer Teil des Geldes beim Vermittler. Aufwändiger, aber ergiebiger ist es, wenn Du die Anbieter vergleichst und Deine CO2-Lizenzen für möglichst viel Geld verkaufst. Eine Übersicht haben wir in diesem Artikel zusammengestellt. Wie viel von den derzeit maximal 400 Euro nach der Steuer übrigbleiben, hängt von Deinen übrigen Einkünften ab. Die Lizenzen kannst Du mehrere Jahre hintereinander verkaufen.
THG-Prämie: Lizenzhandel erst ab der 125er Klasse
Wie bei vielen anderen Elektro-Unterstützungen gilt: Die Moped-Klasse ist ausgenommen. Für Leichtkrafträder mit 45 km/h Höchstgeschwindigkeit gibt es keinen Lizenzhandel. Das betrifft auch Moped-Autos wie den Opel Rocks-E oder den Citroën Ami. Geeignet sind nur Elektrofahrzeuge, die über einen Fahrzeugschein verfügen. Bei Zweirädern ist das die Klasse A1, also das Elektro-Pendant zum 125-ccm-Segment.
Die gute Nachricht: In diese Klasse fallen viele interessante Modelle, zum Beispiel die Neuauflage der Schwalbe von Govecs, die Vespa Elettrica, der ADAC-Testsieger Silence S01 oder der technisch sehr ähnliche Seat Mó 125. Insgesamt sind für diese Modelle derzeit allerdings nur wenige Leasing-Angebote zu finden.
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