Tag der offenen Tür in Tesla-Gigafabrik

Die Tesla-Fabrik In Grünheide bei Berlin wurde am Samstag das erste Mal der Öffentlichkeit präsentiert. Dazu gab es Riesenrad, Würstchenbude und Elektroautos zu sehen.

Elon Musk, Tesla-Chef, steht zum Tag der offenen Tür auf eine Bühne der Tesla Gigafactory. In Grünheide, östlich von Berlin, sollen ab Ende 2021 die ersten Fahrzeuge vom Band rollen. Das US-Unternehmen will hier jährlich rund 500.000 Exemplare vom Model Y bauen.
9.000 Besucher waren zur Präsentation Teslas neuer Gigafabrik zugelassen [Quelle: Picture-Alliance | Patrick Pleul]

Tesla hat am Samstag sein erstes europäisches Werk der Öffentlichkeit präsentiert. Vor der Autofabrik in Grünheide bei Berlin tummelten sich mittags Hunderte Menschen auf einer Art Volksfestplatz mit Riesenrad und Würstchenbuden. Ende 2019 hatte Musk die Fabrik angekündigt und in weniger als zwei Jahren errichtet. Künftig sollen dort 12.000 Mitarbeiter rund 500.000 Elektroautos im Jahr bauen. Mitarbeiter für die Produktion würden bereits eingestellt, hieß es von Tesla. Deren Chef Elon Musk bangt derweil darum, die 12.000 Arbeitsplätze überhaupt besetzen zu können: „Ich mache mir ein bisschen Sorgen, dass wir nicht in der Lage sein werden, genug Leute einzustellen“, sagte Musk.

Noch laufen die Roboter auf den Fertigungsstraßen im Testbetrieb, doch der Produktionsstart soll bereits dieses Jahr starten. Der komplette Hochlauf der Produktion werde laut Tesla jedoch bis Ende kommendes Jahres dauern. Dabei will das Unternehmen nach eigenen Angaben möglichst viele Teile an Ort und Stelle produzieren, um von Zulieferern unabhängig zu werden.

Für den Tag der offenen Tür namens „County Fair“ hatten die Behörden per Sondergenehmigung bis zu 9.000 Menschen gleichzeitig zugelassen. Besucher konnten das Werk besichtigen und auch im Tesla Model Y probefahren, das in Grünheide vom Band laufen wird.

Letzte Genehmigung steht noch aus

Für den Bau der Fabrik hat Musk bislang nur vorzeitige Zulassungen erhalten. Die letzte umweltrechtliche Genehmigung für das Gesamtprojekt steht noch aus. Dazu zählt auch, sich mit mehreren hundert Einwänden von Verbänden und Privatpersonen auseinanderzusetzen. Kritiker bemängeln, dass der Industriebau teils in einem Wasserschutzgebiet entsteht. Sowohl Gegner als auch Befürworter des Vorhabens rechnen aber damit, dass die Behörden in den nächsten Wochen die Genehmigung erteilt.

Das Autowerk vor den Toren Berlins gilt als eines der wichtigsten Industrieprojekte in Ostdeutschland. Die Errichtungskosten veranschlagte Musk ursprünglich auf 1,1 Milliarden Euro, erklärte aber zwischenzeitlich, das Budget werde überschritten. Neben dem Werk entsteht zudem eine Batteriezellenfabrik. Der Bau soll Ende 2022 abgeschlossen sein. Der Staat stellt Musk dafür eine Förderung in Aussicht, die nach Medienberichten ebenfalls 1,1 Milliarden Euro betragen könnte.

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