Toyotas kreative Idee, um E-Auto-Kritiker zu überzeugen

In einem Elektroauto sitzen und trotzdem nicht auf das Fahrgefühl eines Verbrenners verzichten? Toyota macht es möglich. Die Japaner haben eine Pseudo-Handschaltung für E-Autos entwickelt – wohl gegen interne Widerstände.

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Ein Schaltknauf eines Ford Focus RS
Auch im Elektroauto muss nicht auf die Handschaltung verzichtet werden. Zumindest wenn Toyotas Pseuo-Handschaltung an Bord ist [Picture-Alliance]

Die Vorwürfe, die Kritiker Elektroautos machen, sind zahlreich: Geringe Reichweite, Probleme beim Laden bzw. Bezahlen des Ladestroms, überschaubare Modellauswahl. usw. Laut einer Umfrage vermissen auch fünf Prozent der E-Auto-Fahrer*innen das Fahrgefühl eines klassischen Verbrenners. Zumindest diese Gruppe stellt Toyota nun zufrieden. 

Die Japaner haben eine virtuelle Schaltung für ihre E-Autos entwickelt. Ein Stromer kommt in der Regel mit einer Übersetzung aus und benötigt deshalb kein klassisches Getriebe mit Kupplungspedal und Schaltknauf. Vermutlich gegen den erbitterten Widerstand seiner besten Ingenieur*innen schlägt Toyota nun einen anderen Weg ein. Geht es nach dem Unternehmen, benötigt das Auto rein technisch betrachtet zwar kein Kupplungspedal – einige Nostalgiker*innen aber doch.

Toyota stellt sich gegen den Trend

Zu der Patentanmeldung von Toyota zählen ein simuliertes Kupplungspedal, eine simulierte Gangschaltung und eine Funktion zur Unterbrechung des Drehmoments. Letztere soll den Vortrieb unterbrechen, um so das Fahrgefühl eines klassischen Getriebes zu simulieren. Doch dabei bleibt es nicht: Ein Steuergerät berechnet die virtuelle Drehzahl des ebenfalls virtuellen Motors und zeigt die virtuelle Motordrehzahl auf dem Display hinter dem Lenkrad an. Immerhin das Display ist echt.

Es geht noch weiter: Kupplung und Schalthebel vibrieren und leisten leichten Widerstand, um eine Gang-Mechanik vorzutäuschen. Auf einen hakelnden dritten Gang muss also auch bei Toyotas E-Autos künftig niemand mehr verzichten. Ergibt es Sinn, neue Technologie zu nutzen, um alte zu simulieren? Vermutlich dann, wenn man glaubt, auf diese Weise dem Autofahrenden den Umstieg vom Geliebten auf das Unbekannte zu erleichtern. Die meisten Hersteller verbannen langsam aber sicher die Handschaltung aus ihren Modellen. Gründe: Kostenreduktion und Produktions-Rationalisierung. Diesem Trend stellt sich Toyota nun bewusst entgegen. 

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