Die besten gebrauchten E-Autos: Tesla, BMW, VW
Trotz Prämie und Rabatten sind Elektroautos nicht günstig. Mittlerweile gibt es aber gute gebrauchte E-Autos. Unsere Tipps für gebrauchte Elektroautos.
Elektroautos sind als Neuwagen nur noch selten teurer als vergleichbare Verbrenner. Spätestens nach Abzug der Elektroauto-Prämie sind sie konkurrenzfähig. Aber: Die Mehrheit der Menschen in Deutschland kaufte schon bisher Verbrenner nur gebraucht. Daher wird sie auch kein neues Elektroauto bestellen, trotz niedriger Betriebskosten. Hinzu kommt: Elektroautos mit mehr als zwei vollwertigen Sitzplätzen und angemessener Ausstattung gibt es nicht als Schnäppchen.
Aber der Markt für gebrauchte Elektroautos wächst. Moderne Elektromobilität ist vor gut zehn Jahren in Deutschland angekommen. Aktuell stehen mehr als 15.000 gebrauchte Fahrzeuge mit Elektro-Antrieb zum Verkauf. Das Preisniveau ist generell hoch, denn die anhaltende Chipkrise beeinflusst den gesamten Markt. Aber gebrauchte E-AUtos sind sofort verfügbar – und deutlich günstiger als Neuwagen. Diese Modelle solltest Du Dir genauer angucken, obwohl es für sie keine Elektroauto-Förderung mehr gibt.
Renault Zoe: Kleinwagen ab 7.000 Euro
Kleines Auto, großes Schnäppchen: Den Renault Zoe finden wir auf dem Gebrauchtmarkt zu Preisen ab 7.000 Euro. Allerdings gibt es einen Haken: In diesem Preisbereich kommt eine Batteriemiete dazu Die Batterie kostet bei Renault je nach Laufleistung und Akkugröße 59 bis 124 Euro pro Monat. Vorteil: Einen Defekt reguliert der Hersteller.
Ein gebrauchter Renault Zoe mit Kaufbatterie kostet ab etwa 8.000 Euro. In jedem Fall handelt es sich um einen flinken, quirligen Kleinwagen mit niedrigem Verbrauch und solidem Fahrwerk. Er eignet sich allerdings vor allem in frühen Baujahren nur für die Kurzstrecke. 22 kWh Batteriekapazität ergeben im Alltag 160 reale Kilometer Reichweite, im Winter weniger. Exemplare mit einem größeren Akku kosten ab 13.000 Euro (plus Batteriemiete).
Smart Fortwo ED: Kleinstwagen ab 7.500 Euro
Das perfekte Stadtauto: klein, leicht, wendig, flink und groß genug für zwei mit Gepäck. Der Smart Fortwo funktioniert innerorts schon als Verbrenner gut. In seiner elektrisch betriebenen Variante passt er noch besser in die Stadt. Auf Gebrauchtwagenplattformen finden wir vereinzelt Angebote von Privat ab 6.000 Euro. Einen echten Markt für gebrauchte elektrische Smart gibt es ab 7.500 Euro.
In vielen Fällen kommt beim Smart ebenfalls die Batteriemiete dazu. Sie beträgt 65 Euro pro Monat und umfasst eine Versicherung gegen teure Defekte. Je nach Alter verkauft Mercedes den eingebauten Akku des gebruchten E-Autos aber günstig. Im Smart ist aufgrund der Fahrzeuggröße nur wenig Platz für einen großen Akku. 17,6 kWh Kapazität genügen je nach Witterung für etwa 80 bis 140 Kilometer Reichweite.
Nissan Leaf: Kompaktwagen ab 9.000 Euro
Der Nissan Leaf ist ein Elektroauto-Veteran: Die erste Generation kam 2012 auf den Markt, früher als jedes andere Auto in dieser Liste. 24 kWh Akkukapazität genügen bei dem 4,50-Meter-Auto mit 1,5 Tonnen Gewicht nur selten für die versprochenen 160 Kilometer Reichweite. Als Auto für Stadt und Umgebung schlägt er sich trotzdem gut.
Anders als die günstigeren Kleinwagen bietet der Leaf viel Platz. In seinem Segment ist er zwar kein Lademeister, aber vier erwachsene Personen passen hinein. Wie Smart und Renault bietet Nissan eine Variante mit Batteriemiete an. Für 9.000 Euro gibt es beide Varianten. Spätere Modelle mit größeren Batterien (30 kWh) und etwas höherer Reichweite (250 km) starten bei etwa 14.000 Euro.
VW E-Up, Seat E-Mii, Skoda Citigo E: Kleinstwagen ab 13.000 Euro
Das Kleinstwagen-Trio des VW-Konzerns war ursprünglich nur als Verbrenner gedacht: VW Up, Skoda Citigo und Seat Mii sollten mit kleinen Benzinern durch die Städte wuseln. Der VW-Konzern baute sie nachträglich zu Elektroautos um und brachte die Derivate ab dem Jahr 2013 auf den Markt. Alle Varianten sind 60 kW stark und speichern in den ersten Baujahren 18,7 kWh Energie.
Das ist nicht viel, selbst in unserem Vergleich älterer, gebrauchter E-Autos. Aber die drei Kleinstwagen lassen sich innerorts außerordentlich sparsam bewegen. Selbst mit dem kleinen Akku sind Reichweiten von 180 Kilometern machbar. VW e-Up und Co siBMnd allerdings beliebt, der Markt ist beinahe leergekauft. Günstige Exemplare sind selten.
BMW i3: Carbon-Kleinwagen ab 16.000 Euro
Der BMW i3 ist ein Auto gewordenes Bekenntnis zur Elektromobilität. BMW wollte während der Entwicklung des ersten modernen Elektroautos buchstäblich das Rad neu erfinden – und drehte alle Konstanten im Autobau auf links. Heraus kam ein Kleinwagen mit einer Karosserie aus teurem Carbon, Stubsnase und gegenläufig öffnenden Türen.
Kurz vor dem Ende seiner Produktion bleibt der i3 ein interessantes Auto – trotz seines Neupreises von fast 40.000 Euro. Frühe Fahrzeuge mit kleinem Akku kosten aktuell ab 16.000 Euro. Dafür gehört er aber zu den leichtesten Modellen seines Segments und zu den Elektroautos mit der konsequentesten Umsetzung. Mehr zu gebrauchten BMW i3 erfährst Du in unserer i3-Kaufberatung.
Tesla Model S: Oberklasse ab 35.000 Euro
Zugegeben: Ein echtes Schnäppchen ist ein neunjähriger Gebrauchter mit einem Preis von 35.000 Euro nicht. Aber wer gut aufpasst, der macht trotzdem einen guten Deal mit einem gebrauchten Tesla Model S. Denn in den ersten Baujahren verkaufte Tesla seine Oberklasse-Limousine Model S mit einer Lade-Flatrate an Superchargern. Das Gratis-Laden im Tesla-Netz ist fahrzeuggebunden, gilt also auch nach dem Besitzerwechsel. Für diesen Preis gibt es also das Auto samt Kraftstoff für alle Langstrecken.
Das Model S bietet einen beeindruckenden Antritt und Platz für bis zu sieben Personen. Auf der anderen Seite stehen eine mittelmäßige Verarbeitung und eine bescheidene Fahrwerksabstimmung. Dennoch ist das Tesla Models S mit seiner großen Reichweite immer noch zeitgemäß. Zudem beeindruckt es mit überschaubarem Wertverlust: Vergleichbare Verbrenner gibt es für etwa 10.000 Euro weniger. Die haben aber keinen Gratis-Sprit dabei.
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